Leonhard Bschorer - Dorbader zu Heratsried

Wo heute das Anwesen der Familie Fischer, früher Engelhardt, steht, hatte im 17. Jahrhundert der Dorfbader Bschorer seine Badestube. Hier vollzogen die Heretsrieder ihr wöchentliches Reinigungsbad und bekamen die Haare und Bart geschnitten. Auch hat der Bader hier Behandlungen gegen Krankheit vorgenommen wie Schröpfen und Aderlassen. Der Bader Bschorer scheint es aber, selbst nach damaligen Vorstellungen, mit der Reinlichkeit nicht sehr genau genommen zu haben. Deshalb wurde Bschorer am 27.2.1665 amtlicherseits folgende Rüge erteilt: 

 

Abschrift:

  1. Er seye erstlich gahr unsauber, unwillig und auch noch unvleissig in seinem Baadte.
  2. Er seye gemainlich an den Sambstagen auf dem Markthe (Welden) und lasse die Leuth mit dem Schrepfen recht lange warthen.
  3. Er habe schlimme und unsaubere Schrepfe und balbiere (rasiere) auch oft zurück.
  4. Er lasse allerley frembde Leuthe, unsaubere und preschthafte, und solche Leuth ins Baadt, welche ihrer unreinigkeit halber den anderen doch allerhandt ungelegenheiten verursachen.

Vorders aber muß er sich sonderbar in acht nehmen, daß in seinem Baadt Zucht und Ehrbarkeit gehalten wird, um dadurch Gott nicht beleydigt werde und auch die Jugend nicht geärgert ist.  

 

Dieser Tradition folgend sind die Grundholden auf vielen Historischen Festen mit ihrem Baderstand vertreten. Dort kann man sich die Füße pflegen , Zöpfe flechten oder die Haare schneiden lassen.